FDP, Grüne und SPD in Steglitz-Zehlendorf haben eindringlich an den Berliner Senat appelliert, die Gebäude der ehemaligen Lungenklinik Heckeshorn nicht weiter verfallen zu lassen und den in Wannsee gelegenen Gesundheitsstandort zu revitalisieren. Bei einer gemeinsamen Online-Veranstaltung am Mittwochabend (18. November 2020) erläuterten Sebastian Czaja, Vorsitzender der FDP Steglitz-Zehlendorf, Norbert Buchta, SPD-Fraktionsvorsitzender in der BVV Steglitz-Zehlendorf, und Susanne Mertens, Vorsitzende der Grünen Steglitz-Zehlendorf, ihre gemeinsame Position.
Dabei waren sich die drei Politiker einig, dass es 13 Jahre nach Schließung der Klinik endlich an der Zeit sei, den Dornröschenschlaf in Heckeshorn zu beenden und das Areal gesamt zu entwickeln. Dabei sollten potentielle Nutzer, Interessenten und Bürger miteinbezogen werden. Wegen der Corona-Pandemie fand die Diskussionsveranstaltung online statt, bei der sich rund 50 Teilnehmer eingewählt haben.
Czaja ging mit Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski von der CDU hart ins Gericht und warf ihr jahrelange Untätigkeit vor. So verzichte sie darauf, juristisch gegen die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die die Bauleitplanung des Geländes an sich gezogen hat, vorzugehen, obwohl es durchaus Chancen gäbe, den Rechtsstreit zu gewinnen. Gleichzeitig dulde sie die seit Jahren rechtswidrige Nutzung des Bettenhauses A als Erstaufnahmeeinrichtung.
Mertens verwies darauf, dass die bereits bestehende medizinische Infrastruktur eine schnelle Möglichkeit biete, das Gelände für Gesundheitsdienstleistungen nutzbar zu machen und auch pflegebedürftige und traumatisierte Menschen mit und ohne Fluchthintergrund unterzubringen und zu behandeln. Dabei werde die Partei übergreifende Initiative von FDP, Grünen und SPD auch vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) unterstützt, das einen Runden Tisch mit allen Beteiligten in Aussicht gestellt habe. Wie wichtig Gesundheit sei, werde in diesen Tagen besonders deutlich.
Auch Buchta kritisierte die Bezirksbürgermeisterin und die CDU, die nichts unternommen hätten, um das Gelände zu entwickeln und medizinisch zu nutzen. Dabei wies er darauf hin, dass die benachbarten Wannseeschulen, die in den Gesundheitsberufen der Richtungen Pflege, Physio und Ergo ausbilden, dringend Erweiterungsmöglichkeiten bräuchten.
Weitere Informationen auf der Seite Zukunft Heckeshorn.